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Der durchschnittliche Mensch gibt sich vor allem dadurch einer großen Täuschung hin, das er Ursachen stets woanders sucht als bei und in sich selbst. Er macht Bedingungen verantwortlich, seine Umgebung und äußere Umstände, obwohl seine geistige Haltung und die Überzeugungen, die er seinem Unterbewußtsein einprägt, die Schwierigkeiten verursachen, die sich ihm in den Weg stellen. Die große Täuschung beruht also im wesentlichen im Glauben an äußere, materielle Ursachen.
Immer wieder werden Sie Behauptungen hören, daß äußere Umstände die Ursache für Schwierigkeiten, Heimsuchungen und Widerwärtigkeiten seien. Das ist ein schwerwiegender Irrtum, der mit Entschiedenheit widerlegt werden muß.
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Alle Erfahrungen, Umstände und Ereignisse unseres Lebens sind immer das Ergebnis der Gesamtheit unserer Überzeugungen.
Mehr noch: Wir alle hegen Überzeugungen und Ideen, die wir - vordergründig - schon lange vergessen haben, die vielleicht bis in unsere Kindheit zurückgehen und die in den geheimsten Winkeln unseres Unterbewußtseins verborgen sind. Alle unsere Überzeugungen und Neigungen, mit denen wir groß geworden sind, leben noch immer in uns und haben die Macht, sich in unserem Leben zu manifestieren und es zu beeinflussen.
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Sie können keinen inneren Frieden erlangen, bevor Sie nicht alle Sorgen, allen Ärger und Haß aus Ihrem Herzen vertrieben haben. All diese destruktiven Gedanken und Gefühle sezten sich als Gift in Ihrem Unterbwußtsein fest und können die verschiedensten Krankheiten verursachen.
Das Auslöschen und Unterdrücken von Wünschen hat verhängnisvolle Folgen. Wenn es dem Menschen gelänge, alle Wünsche zu tilgen, wären Gut und Böse für ihn gleich, den nichts hätte mehr die Macht, Wünsche in ihm zu erwecken. Er wäre ohne jedes Gefühl und ohne jeden Antrieb zum Handeln. Wünschen heißt: etwas vor etwas anderem den Vorzug geben. Wo aber das Wünschen getilgt worden ist, kann es keine Fähigkeit zum Unterscheiden und Wählen mehr geben. Ich habe einmal eine Gruppe indischer Frömmler gesehen, die jeden Wunsch in sich - ob gut oder böse - ausgelöscht hatten und zu abgemagerten Schatten ihrer selbst und hoffnungsloser Wracks ehemals starker, lebensfroher Menschen geworden waren. Das Auslöschen aller Wünsche bedeutet Apathie, Gefühlslosigkeit und Unfähigkeit zu jeder Aktion. Der Wunsch ist die Ursache allen Fühlens und Handelns, er ist das Gesetz des Lebens überhaupt. Der Wunsch ist die schöpferische Kraft, die weise in die richtigen Bahnen gelenkt werden muß.
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Jahrtausende sind im wechselvollen Wandel der Zeiten vergangen. Der Mensch hat sich im wesentlichen nicht geändert: er richtet sich in der Welt ein und sucht Halt außerhalb seiner selbst; in seiner Innenwelt jedoch richtete er sich denkbar schlecht ein, df lebte unter schwersten seelisch-geistigen Belastungen im Gefolge von Angst, Haß und Eifersucht, von Ressentiments und Depressionen jeder Art. Diese Tatsache ist maßgebend dem verhängnisvollen Irrglauben zuzuschreiben, fremde Menschen oder fremde Mächte würden Glück oder Unglück des Einzelmenschen machen. Lange genug haben Menschen geglaubt, sie seien Opfer eines unerbittlichen Schicksals oder Spielbälle des Zufalls - "Pechvögel" eher als "Glückskinder" - und es gäbe Mächte, die ihrem Wohlergehen feindlich entgegenwirken. Und auch jetzt noch haben so viele den Kopf voll von sonderbaren Vorstellungen und abergläubischen Überzeugungen, von tiefreichenden Beängstigungen und komplizierten Philosophien, die teuflische Wesen und übelwollende Mächte zum Mittelpunkt haben.
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Verschwenden Sie Ihre Zeit nicht, indem Sie über Ihre Sorgen und Schwierigkeiten brüten. Vermeiden Sie negatives Denken. Unter dem Druck dauernder Anspannung ist ein harmonisches Zusammenspiel Ihrer seelisch-geistigen Funktionen nicht möglich. Wenn Sie nervös sind, weil weil Sie sich einem auf den ersten Blick unlösbaren oder nach langem Grübeln nicht leichter gewordenen Problem gegenüberstehen, so können Sie nichts besseres tun, als sich etwas Angenehmen und Erfreullichen zuzuwenden. Das entspannt Sie, das macht Sie locker und aufgeschlossen für die Lösung Ihres Problems. Sie sollen ja Ihr Problem nicht bekämpfen - und unter Umständen an ihm scheitern - Sie wollen ihm vielmehr überlegen werden. Und genau das können Sie auch.
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Sich selbst zu lieben bedeutet in der wahren biblischen Auslegung, den dem eigenen Inneren innewohnenden lebendigen Geist anzuerkennen, zu ehren, zu preisen, zu achten, und ihm bedingungslos treu zu sein ... Solche Selbstliebe hat nichts mit Egoismus oder Selbsterhöhung zu tun, sondern sie ist - ganz im Gegenteil - ein Zeichen der Verehrung für das Göttliche, das unsere Wege gestaltet. In der Bibel heißt es, daß unser Körper ein Tempel Gottes ist; deshalb müssen Sie, wie Paulus sagt, Gott in Ihrem Leib und Ihrem Geist preisen (siehe 1. Korinther 6,20). Wenn Sie Ihr Ich achten, ehren und lieben, dann lieben, achten und ehren Sie automatisch auch andere.
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